Doch 0.5 % der abgesunkenen Phytoplanktonzellen lagert sich am Meeresgrund
ab und wird durch den hohen Druck und verschiedene Prozesse allmählich zu
Sedimentgestein, Erdöl oder -gas. Das darin gebundene Kohlenstoff durchläuft
plattentektonische Prozesse im Erdinneren und kommt erst nach langer Zeit durch
Vulkane als Kohlendioxidgas wieder in die Erdatmosphäre. Forscher schlugen nun
vor, das Phytoplankton künstlich zum Wachstum anzuregen, sodass sich größere
Mengen in der Tiefsee ablagern und somit der Atmosphäre auf lange Zeit Kohlen-
dioxid entzogen wird. Das Phytoplankton ist für wichtige biologische Prozesse auf
Eisen angewiesen. In vielen Meeresregionen ist das Metall aber so knapp, dass die Produktivität der Kleinstlebewesen maßgeblich darunter leidet. Versuche auf dem
offenen Meer zeigten, dass es durch das großflächige Ausbringen von Eisensulfat
tatsächlich zu einer deutlichen Vermehrung des Phytoplanktons kommt. Die
Effizienz und Auswirkungen dieses Verfahrens sind in der Wissenschaft jedoch
sehr umstritten. Durch Meeresströmungen würde jedes zusätzliche Kohlendioxid
aus der Tiefsee einige Jahrhunderte nach der Düngung wieder in die Atmosphäre
gelangen und die kontrollierte Ausbringung von Eisensulfat in bestimmten
Regionen ist aufgrund des turbulenten Meeres sehr schwer zu bewerkstelligen.
Dennoch sind derzeit verschiedene Versuchsprojekte im Gange, um die Rolle der
Kleinstlebewesen im klimatischen Zusammenhang zu erforschen.
 
 
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